IoT ist in den deutschen Unternehmen angekommen“, konstatiert die aktuelle Studie „Internet of Things“ von IDG. Wesentlicher Grund für diese Erkenntnis: Die umgesetzten IoT-Projekte „haben sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt“. Erfreulich sei dabei, dass das Thema mittlerweile auch im Mittelstand umgesetzt wird, so die Untersuchung weiter.
Bemerkenswert an dieser Entwicklung ist darüber hinaus, dass die Zufriedenheit mit dem Verlauf der konkreten IoT-Anwendungsfälle steigt.
Ein nachvollziehbares Beispiel eines solch erfolgreichen Anwendungsfalls ist die Seuster KG, Tochterunternehmen der Hörmann Group, einer der größten Hersteller von Schnelllauftoren. Weltweites Ansehen erlangte das Unternehmen etwa als erster Anbieter eines transparenten Tores.
Wie Seuster von der Zusammenarbeit mit der Telekom MMS und cleverer IoT-Technologie profitiert und warum es dazu heutzutage allein aus Kostengründen gar keine Alternative mehr gibt, erläutert Seuster-Geschäftsführer Kai Lihs im Interview.
Herr Lihs, digitale Zuverlässigkeit ist in Ihrem Unternehmen vor allem mit Ihren Kunden und deren Ansprüchen verknüpft, warum das?
Lihs: Nomen est omen: Schnelllauftore sind üblicherweise in Bereichen montiert, in denen sie funktionieren müssen. Sie kennen das vielleicht aus Ihrem Supermarkt, wenn sich solch ein Tor wie von Zauberhand öffnet und ein Mitarbeiter einen Hubwagen mit neuer Ware in den Markt fährt. Das heißt, Stillstand ist hier keine Option, denn dann werden Warenflüsse verzögert und empfindlich gestört.
… deshalb?
Lihs: … haben wir mit Telekom Deutschland und Telekom MMS eine permanente Überwachung der bei unseren Kunden verbauten Schnelllauftore implementiert, die 1.500 Steuerungsparameter erfassen. Dabei handelt es sich um eine M2M-Anbindung der Industrietorsteuerungen an die Cloud der Dinge der Telekom, ganz einfach über das Handynetz. Von dort aus laufen die gesammelten Informationen dann weiter in ein Monitoring- und Service-Portal, dort werden sie aufbereitet und visualisiert. Unsere Kunden und wir können dann aus der Firmenzentrale Status-, Fehler- und Diagnosedaten in Echtzeit erkennen und diesen gegensteuern – was im Endeffekt natürlich unsere Zuverlässigkeit betont.
Inwiefern?
Lihs: Wir erkennen potenzielle Störfaktoren früher, können sie schneller analysieren. Ausfallzeiten werden weiter minimiert, die Lebensdauer der Produkte verlängert sich, die Kundenbetreuung gestaltet sich effizienter. Und das Ganze hilft uns darüber hinaus auch aus einer ganz übergeordneten Perspektive, nämlich der des Fachkräftemangels.
Warum das?
Lihs: Unsere Tore sind zwar weltweit im Einsatz, aber gerade weltweit haben wir nicht immer das Fachpersonal, das wir benötigen. Deshalb hilft uns dieses System dabei, Fehler zu beheben, ohne gleich unsere Fachleute aus Deutschland durch die Welt schicken zu müssen. Über das Monitoring können wir halt ganz einfach schon im Vorfeld sehen, wo der konkrete Fehler liegt, und über einen Dolmetscher auch dem Monteur sagen, was er zu tun hat, beziehungsweise auch das für die Reparatur notwendige Bauteil schicken. Unser Kunde muss also nicht lange warten, weil Fachkräfte rar sind. Wir können derart auch Service teilweise schon direkt am Telefon vorbereiten.
Die Hörmann KG ist einer der größten europäischen Anbieter von Türen und Toren. Sie beschäftigt in 36 Werken weltweit über 6.000 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter und ist neben dem Geschäft für Privathaushalte unter anderem auf innovative Lösungen im Bereich der industriellen Schnelllauftore spezialisiert.
Das familiengeführte Unternehmen erreichte zuletzt einen Jahresumsatz von mehr als 1 Milliarde Euro.