Cookie

Unternehmen müssen ihren Online-Auftritt auf mobile Endgeräte ausrichten, um zukünftig noch erfolgreich User ansprechen zu können.

Responsive Design oder Mobile Application: Kunden mobil erreichen

Die Kunden werden mobiler. Ob zuhause, im Büro oder unterwegs – Smartphones und Tablets sind die zentralen Geräte, um Daten und Informationen abzurufen oder zu kommunizieren. Laut einer Studie von Statcounter entfallen inzwischen schon mehr als 30 Prozent aller Seitenaufrufe im Internet auf mobile Endgeräte. Ob Online-Shop oder Firmen-Website: Wer seine Kunden erreichen möchte, muss sich darauf einstellen, dass sie das Internet zunehmend mobil nutzen. Dafür ist es notwendig, die passende mobile Strategie zu entwickeln. Diese entscheidet in Zukunft wesentlich über den Erfolg des Unternehmens – nicht nur im Internet.

Wie rasant sich das mobile Internet entwickelt, bestätigen einige Zahlen: Laut  einer Studie der Initiative D21 ist inzwischen mehr als die Hälfte der Deutschen (54 Prozent) über mobile Endgeräte im Internet unterwegs. 58 Prozent besitzen ein Smartphone, 26 Prozent ein Tablet. Die Arbeitsgemeinschaft Online-Forschung identifiziert mit den AGOF Mobile Facts 2015-I allein in Deutschland inzwischen 34,48 Millionen Unique Mobile User. Bereits 20 Prozent der Internet-Nutzer sollen inzwischen weder Desktop noch Laptop haben, sondern ausschließlich mobile Geräte wie Tablet oder Smartphone nutzen. Das Verhalten ändert sich radikal – vor allem im privaten Bereich.

Das bedeutet: Unternehmen, die ihre Internetseiten nicht für mobile Endgeräte optimieren, werden von Usern im Internet nicht mehr so gut gefunden. Der Suchmaschinenanbieter Google zum Beispiel wertet heute schon in seiner Ergebnisliste alle Internetseiten ab, die nicht mobil optimiert sind. Diese werden erst auf den hinteren Ergebnis-Seiten aufgeführt, bis zu denen sich Suchende so gut wie gar nicht mehr durchklicken. Ein weiterer Nachteil einer nicht für mobile Endgeräte optimierten Internetseite: Ruft ein Internetnutzer sie auf dem Smartphone oder dem Tablet auf, ist die Darstellung in der Regel klein und wenig nutzerfreundlich – mit dem Effekt, dass sie darum auch meist nicht genutzt wird.

One fits all: Responsive Design

Internetseiten müssen also für die Nutzung auf mobilen Endgeräten angepasst werden – und das wird in Zukunft wesentlich einfacher. Responsive Design heißt eine Lösung, welche die Website automatisch dem entsprechenden Bildschirm anpasst, ohne dass sie dafür eigens programmiert werden muss. Sie löst eine Strategie aus den Anfangsjahren des Internets ab, bei der eine Website statisch für die verschiedenen Bildschirmgrößen angepasst wurde. Damit wird die Optimierung für die mobile Nutzung entscheidend vereinfacht: Eine Lösung deckt gewissermaßen alle Screens ab. Von der Darstellung auf dem Smartphone bis zur Anzeige auf einem TV-Screen.
Aber wie funktioniert diese genau? Die technische Basis dafür bieten heute die Webstandards HTML5, CSS3 sowie Javascript. Die Seite „erkennt“ gewissermaßen das Endgerät sowie die Größe des Screens und passt den grafischen Aufbau daran an. Das betrifft einerseits die Anordnung einzelner Elemente wie Navigation, Seitenspalten oder Texte, aber auch die relative Größe der Darstellung und die Nutzung von Eingabemethoden. Im Unterschied zu einzelnen, in Intervallen für die verschiedenen Screens angepassten mobilen Websites, passen sich in Responsive Design programmierte Seiten also dynamisch an.

Ohne eigenen Mehrwert floppen mobile Apps

Dennoch setzen viele Unternehmen mit Blick auf ihre mobilen Strategien nach wie vor eher auf native mobile Apps. Dabei handelt es sich um Software, die über die gängigen Stores (iTunes, Google Play Store etc.) auf ein Smartphone oder Tablet heruntergeladen wird und eigens für die Nutzung auf diesen mobilen Endgeräten und für ein bestimmtes Betriebssystem entwickelt wurde. Das User-Verhalten scheint für diese mobile Apps zu sprechen. Eine Erhebung zeigt, dass diese im vergangenen Jahr 86 Prozent ihrer Zeit im mobilen Internet auf Apps verwendet haben und nur 14 Prozent auf mobilen Websites. Im Jahr 2013 war das Verhältnis noch 80 Prozent zu 20 Prozent.
Für viele Unternehmen wäre eine mobil optimierte Website allerdings praktikabler als eine App, die im Endeffekt auch teurer ist. Ein Problem: Allein im App Store von Apple sind über 1,4 Millionen Anwendungen verfügbar. Die meisten User nutzen dabei solche, die einen speziellen Mehrwert bieten. Apps, die dabei im Vergleich zur Website nur eine etwas einfachere Handhabung bieten, verzeichnen häufig geringe Download- und Nutzungszahlen.

Web oder App – eine Grundsatzfrage

Mobile Strategien laufen also in Zukunft auf eine Grundentscheidung hinaus: Setzt ein Unternehmen komplett auf Responsive Design und deckt damit alle Anforderungen mit Blick auf Geräte und Screens ab, oder kommt eine native mobile Anwendung – kurz App – zum Einsatz, die dann aber für jedes Betriebssystem und jeden Gerätetyp angepasst werden muss. Website-Betreiber stehen also vor der Frage Web oder App – und für beides gibt es gute Gründe.
Apps sind zwar die wesentlich teurere Lösung, die darüber hinaus noch für jedes Betriebssystem wie iOS (Apple), Android (Google) oder Windows (Microsoft) angepasst werden muss. Zudem erfordert eine App eine eigene Strategie und laufende Betreuung: Wie lange soll sie betrieben werden? Wie viele Überarbeitungen soll es geben? Wie werden Inhalte eingepflegt? Der große Vorteil: Apps können typische mobile Features wie Bewegungsdaten oder Ortungsdienste nutzen und so einen eigenen Mehrwert bieten. Sie laufen auch unabhängig davon, ob aktuell eine Internet-Verbindung besteht oder nicht. Und gerade für großflächige, emotionalisierende Darstellungen oder komplexe Anwendungen, wie zum Beispiel einen Car-Konfigurator oder einen Online-Shop, bieten sie oft die technisch stabilere und bessere Lösung.

Responsive Design schont Ressourcen

Hier fallen in Responsive Design optimierte Webseiten mit Blick auf die Darstellung und die Bedienbarkeit deutlich ab. Auch bei Seiten mit komplizierten Navigationen, die eine hierarchische Struktur mit mehreren Unterebenen einschließen, macht das Surfen keinen Spaß mehr. Zudem funktionieren sie nur dann, wenn aktuell eine Internetverbindung besteht. Der große Vorteil: Diese Lösung erfordert weder eine spezielle Betreuung noch eine eigene Strategie, verursacht also wesentlich geringere Kosten. Anders gesagt: Responsive Design macht eine mobile Strategie – fast – überflüssig. Fazit: Bietet der Auftritt oder das Angebot im Internet keinen eigenen Mehrwert über die Unternehmensdarstellung und Informationen hinaus, ist Responsive Design oft die preisgünstigere und wesentlich einfachere Lösung, die Ressourcen für andere Aufgaben freisetzt.