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Digital Ethics

Regulierungen für Künstliche Intelligenz

Mit der schnellen und oft sehr beeindruckenden Entwicklung im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) kommen auch Rufe nach der Regulierung dieser Systeme. Bei Digital Ethics  geht es vor allem um die verantwortungsbewusste Entwicklung von KI.  Zum einen, damit aus Science-Fiction-Filmen bekannt gewordenen Szenarien, in denen die Maschinen die Menschheit unterdrücken, nicht die Zukunft prägen. Es geht aber zum anderen auch darum, dass Haftungsfragen einer klaren Reglung unterliegen. Wer zahlt den Schaden, wenn ein autonomes Fahrzeug einen Unfall baut? Der Softwareentwickler von nebenan? Die Qualitätssicherung, die das Szenario was zum Unfall geführt hat, nicht getestet hat? Oder doch der Hersteller des Fahrzeugs?

Ethik im Zeitalter der Digitalisierung

Ethische Richtlinien, wie sie beispielsweise durch die größten Verbände der IT Branche, die ACM, das IEEE und das ISTQB® definiert wurden, werden derzeit auch für KI-Systeme erarbeitet. So wurde im März 2019 vom KI Bundesverband e.V. das KI Gütesiegel vorgestellt. Und auch innerhalb der Europäischen Union gibt es Bestrebungen einer einheitlichen Regulierung von KI-Systemen. Diese sind zweifelsohne notwendig. Gleichzeitig muss aber auch eine Überregulierung vermieden werden, um nicht technologische und soziale Innovationen sowie eine dynamische Marktentwicklung zu blockieren. Es genügt weder die alleinige Definition von Regeln für KI, noch sollten diese ausschließlich für KI basierende Systeme bindend sein. Die Befolgung ethischer Regeln müssen vom Menschen selbst gelebt und nachweisbar in das KI-System implementiert worden sein: "Ich habe keine Angst vor einer KI, die Menschen schädigt, aber ich habe Angst vor Menschen, die KI missbräuchlich einsetzen würden. Die halte ich für relevanter, als für den ersten Fall." (Prof. Dr. Frank Schönefeld, Leiter Business Area Digital Reliability )

 

Wer prüft die Einhaltung ethisch wünschenswerten Verhaltens?

Die in der Qualitätssicherung etablierten Standards wie die ISO 25010 müssen angepasst werden, um nicht den Anschluss zu verlieren. Eine entsprechende Erweiterung dieses Standards wurde bereits 2018 vorgeschlagen. Dieser kann von Quality Engineers und Quality Architekten schon jetzt als Leitfaden zur Prüfung von KI-Systemen auf ihre Intelligenz, ihr Empfinden für Moral, dem Vorhandensein einer Persönlichkeit und ihre körperlichen Fähigkeiten genutzt werden.

Wie kann die Qualität von „Digital Ethics“ bestimmt werden?

In diesem Feld betreten wir Neuland. Um die Qualität von Digital Ethics zu bestimmen, sind wir bei der Entwicklung und der aktiven Mitwirkung an Zertifizierungen und Selbstverpflichtungen wie dem zuvor genannten KI Gütesiegel angewiesen. Darüber hinaus kann und wird die Qualitätssicherung aber auch durch die Entwicklung von neuen Werkzeugen, wie dem kürzlich veröffentlichten „Ethics Label“, das von der AI Ethics Impact Group vom VDE (Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik) und der Bertelsmann Stiftung veröffentlicht wurde,  profitieren.  Hilfsmittel wie diese, helfen der Qualitätssicherung bei der Sicherstellung der Entwicklung eines menschen-zentrierten und menschen-dienstlichen Einsatzes von Künstlicher Intelligenz.

Was hat „Digital Ethics“ mit der MMS zu tun?

Die Experten der T-Systems Multimedia Solutions GmbH (MMS) aus dem Bereich Certified Quality werden zukünftig vor der Herausforderung stehen, KI-Systeme zu testen und mit ihnen zusammenzuarbeiten. Die Prüfung des ethisch wünschenswerten Verhaltens eines IT-Systems, aber auch die Sicherstellung der Unvoreingenommenheit, Transparenz sowie Sicherheit und Datenschutz eines KI gestützten IT-Systems werden dabei Teil des Alltags der Qualitätssicherung der Zukunft sein. Damit der Softwaretest auch in diesem Bereich wie gewohnt schnell, effizient und strukturiert stattfinden kann, werden im Bereich des Functional Test Vorgehen und Methoden evaluiert, um die Kunden auf dem Weg zur Umsetzung von „Digital Ethics“ zu begleiten.

 


Unser Autor

John Böhm ist seit 2014 Quality Engineer im Bereich Functional Test in der T-Systems Multimedia Solutions GmbH tätig. Als Expterte im Bereich Certified Quality beschäftigt er sich mit Testautomatisierung und Qualitätssicherung von KI-Systemen.