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DevOps nutzen – Reibungsverluste vermeiden

Mit neuer Methodik bringen CIOs mehr Agilität ins Unternehmen und machen ihre Teams fit für die digitale Transformation

In Unternehmen stellt die IT sozusagen den Motor für das neue Zeitalter bereit: Cloud-Infrastrukturen, Web-Applikationen oder mobile Anbindung machen die digitale Transformation erst möglich. Dabei ist aber eine Grundvoraussetzung zu beachten: Mit verkrusteten Strukturen lässt sich dieser Wandel nicht bewerkstelligen. IT-Betrieb und Entwicklung müssen stattdessen Hand in Hand gehen und innovative Prozesse einsetzen, um das geforderte Tempo zu ermöglichen. Heißt: Sie müssen auf agile Methoden zurückgreifen. DevOps beispielsweise sind ein sehr probates Mittel, um mehr Agilität zu generieren.

In der Entwicklung hat sich der Agilitäts-Trend bereits durchgesetzt. Eine Methodik wie Scrum schafft mehr Transparenz in Projekten, Projektkritik wird konstruktiver und im laufenden Prozess lassen sich Optimierungen deutlich einfacher und geschmeidiger einarbeiten. So ergab die Studie des auf agile Methoden spezialisierten Softwareanbieters VersionOne unter Entwicklern und Projektmanagern, dass bereits 94 Prozent der Befragten für ein zumindest teilweise agil arbeitendes Unternehmen tätig sind. Im Ergebnis beschleunigten die Betroffenen damit nicht nur die Produktentwicklung, sondern steigerten auch die Produktqualität. DevOps ist nun der nächste, konsequente Schritt hin zu mehr Dynamik und Vitalität und die Arbeitsweisen von Betrieb und Entwicklung optimal miteinander zu verquicken.

Der Begriff verbindet die Begriffe „Development“ und „Operations“ und beschreibt demnach Methoden, um die bekannten Bruchstellen und Reibungsverluste zwischen Anwendungsentwicklung („Dev“) und IT-Betrieb („Ops“) in Unternehmen zu überwinden – die ohne DevOps in der momentanen Dynamik der digitalen Transformation in wohl jeder Organisation mit ziemlicher Sicherheit verstärkt auftreten.

Denn Softwareentwickler sollen die vom Auftraggeber gewünschten Funktionen möglichst schnell umsetzen. Dabei ist es für die Entwickler eigentlich bedeutungslos, ob die neuen Features tatsächlich produktiv verfügbar sind. Das ist wiederum Aufgabe der operativen Seite. Sie sorgt für die Bereitstellung („Deployment“) und ebenfalls dafür, dass sich die Funktionen dann auch im täglichen Business uneingeschränkt nutzen lassen.

Schaut man aber beispielsweise auf Web-Szenarien, wird schnell deutlich, unter welchem Druck beide Seiten stehen, etwa im E-Commerce: Mobile Ansichten des Shops, Integration von Social Media oder die Bereitstellung neuer Zahlungsmittel. Keine Frage: mehr Agilität ist hier ein Muss, damit sich die Liveschaltung dieser Funktionen nicht erst in einem Jahr realisieren lässt – wenn überhaupt. Denn verzichtet man heutzutage grundsätzlich auf Methoden wie DevOps, kommt es zwangsläufig zu Problemen, wie eine aktuelle Studie von PAC nachweist: „Der gesamte Lebenszyklus der Anwendungen – von der Analyse und Spezifikation über die Entwicklung und das Testen bis hin zum Betrieb, einschließlich Deployment-Szenarien sowie Entwicklungs- und Betriebsumgebungen – ist unzureichend koordiniert oder standardisiert. Die Folge: ausufernder Wildwuchs, schwache Gesamtperformance der IT bis hin zu Sicherheitslücken“, sagen die PAC-Consultants und kommen zu dem Schluss: „Im Zuge der digitalen Transformation sind solche Unstimmigkeiten schlicht nicht mehr akzeptabel.“

Mit DevOps indes können beispielsweise Online-Händler Wettbewerbsvorteile erzielen, indem sie Bedienungsprobleme im digitalen Such-, Bestell- und Bezahlprozess ihrer Kunden zeitnah identifizieren, daraus fortlaufend lernen und Verbesserungen schnell in Produktion nehmen. Zweitens helfen DevOps dabei, Zielkonflikte zwischen Betrieb und Entwicklung von Beginn an zu minimieren, in dem schon bei der agilen Entwicklung wesentliche Erfordernisse des Betriebs – beispielsweise Security, Lastverteilung, Logging, Monitoring – mit berücksichtigt werden und die Qualität durch automatisierte Tests sichergestellt wird.

Eine Herausforderung, die es im Kontext DevOps jedoch zu lösen gilt, ist indes der ganzheitliche Ansatz, den diese Methodik erforderlich macht. So bestätigt denn auch eine amerikanische Untersuchung, dass gegen die Anwendung von DevOps in den meisten Fällen organisatorische Hindernisse stehen. Bei 30 Prozent der Unternehmen seien Funktionen und Zuständigkeiten in Entwicklung und Betrieb nicht aufeinander abgestimmt und ebenso viele sehen ungenügende DevOps-Kompetenz der Mitarbeiter als Problem an – hier besteht offensichtlich akuter Schulungsbedarf.